ab 18 Uhr
Mark Goldsworthy
David A. Kilvington
Laura Nitsche
Maria Pierides
Wolfgang Sinwel
Aktuelle Ausstellung: Ab 30. März 2023
Spuren des Menschen: Landschaftsbilder europäischer Zeitgenossen
Die unberührte Landschaft gibt es nicht mehr; überall haben wir
Hominiden unsere Spuren hinterlassen. Die Dokumentation dieser –
im besten Fall – Interaktion oder – meist leider – Verstümmelung
kann vom Künstler zurückhaltend beobachtet, treffend kommentiert,
scharf verurteilt … oder auch ignoriert werden.
Im Sinne einer erfolgreichen Verkaufstätigkeit empfiehlt es sich,
die bukolische Variante zu bevorzugen und jedweden kritischen oder
auch nur registrierenden Realismus auf ein Mindestmaß zu
reduzieren. Escapismus ist nicht unbedingt verwerflich, solange
die gemalte (Traum)Landschaft nicht zum notwendig zweitklassigen
Abklatsch der Vorgänger wird. Ideale arkadische Welten als
Hübschheiten sind trotzdem immer in Gefahr in bunten Schmarrn
abzugleiten, was Künstler oft dazu verleitet, krampfhafte Brüche
und Iuxtapositionen einzubauen um JA NICHT im Kitsch zu landen.
Wir versuchen hier beides zu vermeiden: die provokativen
malerischen Krachmacher ebenso wie die himmelblauen Blümchenmaler
lassen wir in ihren jeweiligen Blasen schwimmen und zeigen in der
Galerie TAITH dann doch lieber interessante Bilder von
Landschaften und den sie erobernden Herrschaften an der Grenze
zwischen erhebend und bedenklich zu zeigen.
Zugegeben, es sind Frühlingshimmel dabei; es sind schöne braune
Jagdhunde und rote Abende zu sehen. Aber mir scheint, es gibt bei
jedem dieser Bilder auch eine zweite Ebene, eine tiefere Schicht,
die man sehen kann, wenn man will; und an schlechten Tagen nicht
sehen muss. Da schwingen Obertöne mit, die nachdenklich machen,
während die Melodie froh ist, die Akkorde harmonisch erscheinen.
Kommen Sie und hören Sie, was für Sie hörbar ist; feine Anklänge
von Bedenklichem, die für andere im Ultraschallbereich verwehen.